Matthias Creutziger (Deutsche Gesellschaft für Photographie) ist seit Jahrzehnten für die unterschiedlichsten Theater und Orchester Deutschlands tätig. Von 2003 bis 2016 war er festangestellter Hausfoto-graf an der Semperoper Dresden. Die Sächsische Staatskapelle Dresden begleitet er weiterhin fotografisch, ebenso wie Jazzkonzerte. Gemeinsam mit Grafikern schuf er originalgrafische Editionen. Europaweit gestaltete er über 50 Personalausstellungen. Ebenso organisierte er Konzertserien und ist in Jurys tätig. Seine Fotografien und Kalender wurden mehrfach ausgezeichnet.
Die Arbeiten, die in der diesjährigen Sommerausstellung gezeigt werden, entstanden während verschiedener Reisen, aber schlussendlich in Tolke-witz. Nach dem Junihochwasser der Elbe 2013 wanderte der Bilderschatz zu schnell wieder in das noch nicht komplett getrocknete Kellerarchiv. Feuchtigkeit und Bakterien setzten dem empfindlichen Material zu.
Es war ein Schock - es ist ein Paradoxon! Archivierte Diapositive, für den Rest des Lebens festgehalten geglaubte Augenblicke von Bakterien befallen, verändert, vernichtet oder verwandelt. Farbveränderungen, Unschärfen und Auslöschungen. Ein ungeheurer Reiz geht von den neuartigen Bildern aus. Kein Künstler käme auf diese Bildsprache, er kann sich ihr nur nähern, bezieht er doch alle Ästhetik letztlich aus der Natur. Bilder sollen beweisen, dass Zeit existiert.Die Bakterien aber wider-sprechen dem, widerlegendie Annahme, man könne mit einem Bild etwas
festhalten, einfrieren, für den ewigen Abruf und die präzise Erinnerung. Sie setzen das Werk des Fotografen auf ihre Art fort. Einige Motive wurden im Fotokalender 2019 „MACROPOLIS - die Zeit existiert nicht“, der mit dem
GregorCalenderAward (Gold und Grand Prix) ausgezeichnet wurde, veröffentlicht, sind jedoch in dieser Ausstellung in der Bethlehemkirche das erste Mal öffentlich zu sehen. Die Vernissage findet im Gottesdienst in der Bethlehemkirche am 26. Mai statt, Beginn: 10.00 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 17. September zu besichtigen.