Nachrichten

Neuer Schub für Dresdens Friedhofskultur: Nathalie Reith wird Dresdner Stadtteilfriedhöfe unterstützen


3. Juni 2024

Dresden verfügt mit beinahe 60 Friedhöfen über einen so außerordentlichen Reichtum an Friedhofskultur wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Um diese weiter zu stärken, hat die Evangelisch-Lutherische Kirche als Träger von 49 Friedhöfen in Dresden eine Stelle geschaffen. Nathalie Reith hat im Mai diese Stelle übernommen, die bundesweit einzigartig sein dürfte. Die 28-jährige Kunsthistorikerin und gebürtige Dresdnerin ist stark mit der Stadt verwurzelt und begeisterte sich bereits während ihres Studiums für Sepulkralarchitektur und Friedhofskultur: „Der Gedanke, die lokalen Friedhöfe als bedeutende kulturelle Institutionen zu bewahren und weiterzuentwickeln, liegt mir als gebürtige Dresdnerin besonders am Herzen. Friedhöfe sind für mich mehr als nur Orte des Abschieds. Sie sind zentrale Ankerpunkte für Erinnerungskultur und Gemeinschaft.“

Der Schwerpunkt der Projektarbeit von Nathalie Reith liegt vor allem im Planen und Koordinieren gemeinsamer Projekte in den Bereichen Öffentlichkeits- und Kulturarbeit. Dresdnerinnen und Dresdner sollen so generationsübergreifend an Friedhöfe und deren Mehrwert in ökologischer, erinnerungskultureller und lokalgeschichtlicher Hinsicht herangeführt werden. 

Superintendent Christian Behr sagt: „Durch historische Entwicklungen sind die meisten Friedhöfe hier in konfessioneller Trägerschaft. Die würdige Bestattung gehört seit jeher zu den Aufgaben und Anliegen der Kirche. Dieser Verantwortung stellen wir uns und wollen die Träger in ihrer vielfältigen Arbeit stärken.“

Lara Schink, Sprecherin des Netzwerkes Dresdner Stadtteilfriedhöfe, erhofft sich von der Stelle, dass die Vielfalt und Vielseitigkeit der Dresdner Friedhofslandschaft so noch erlebbarer wird und dadurch auch Berührungsängste mit dem Ort Friedhof abgebaut werden können. Die Projekte auf den Friedhöfen sollen zudem auch Angehörige bei der Trauerverarbeitung unterstützen – zum Beispiel durch Seelsorge- und Begegnungsangebote.     

Hintergrund:

In Dresden gibt es auf einer Fläche von insgesamt 173 Hektar 58 Friedhöfe von sehr unterschiedlicher Art, Gestaltung, Größe und Trägerschaft. Die meisten Friedhöfe, 53 an der Zahl, befinden sich in konfessioneller Trägerschaft. Diese unterteilen sich in 49 evangelisch-lutherische, zwei katholische und zwei jüdische. Zehn von ihnen stehen nicht mehr für Bestattungen zur Verfügung.

Nathalie Reith im Kreise von evangelischen Friedhofsverwalterinnen und Friedhofsverwaltern des Netzwerks Dresdner Stadtteilfriedhöfe (Bild: Juliane Tobies)