Trauerweg auf dem Friedhof Dresden-Cotta

Auf dem 1897 angelegten Cottaer Friedhof gibt es seit 2022 einen Trauerweg mit zwölf Stationen. Diese bestehen aus Symbolen und metallenen Stelen mit kurzen Texten. Diese entstammen teils der Bibel, teils aber auch von Philosophen oder Schriftstellern.

Entwurzelt!? (Bild: Körlin)
Brückenstation des Trauerwegs (Bild: Körlin)

Die erste Station besteht beispielweise aus einer Baumwurzel. Sie steht für das Gefühl der Entwurzelung und des fehlenden Halts, wenn ein naher Mensch stirbt. Eine Brücke, über die man auch gehen kann, verbindet metaphorisch unterschiedliche Welten, beispielsweise die der Lebenden und die der Verstorbenen.

Ein Windspiel aus bunten Glasscheiben nimmt unterschiedliche eigene Wahrnehmungen auf: davon, dass das Leben sich manchmal anfühlt wie ein Scherbenhaufen, aber dass es auch bunt ist und aus vielen einzelnen Versatzstücken besteht.

Die Idee der Friedhofsberwaltung war es, mit dem Trauerweg etwas schaffen, was Angehörige in ihrer Trauer begleitet, ihnen hilft, mit ihrer Situation umzugehen.

Der Trauerweg ist täglich während der Öffnungszeiten des Friedhofs zugänglich.

Zur Geschichte des Friedhofs:

Nachdem die Cottaer Bevölkerung ihre Verstorbenen lange in Briesnitz bestatten lassen musste, konnte gegen Ende des 19. Jahrhunderts deren Wunsch nach einem eigenen Friedhof erfüllt werden. Kunstgärtner Heinze übernahm Gestaltung und Bepflanzung der Anlage. Von den von ihm gepflanzten Bäumen, sie wären heute fast 120 Jahre alt, sind nur noch wenige erhalten. Gegenwärtig werden an den Hauptwegen Linden gepflanzt, so dass die sich kreuzenden Alleen, die Kunstgärtner Heinze anlegte, wieder gut erkennbar werden. Neben dem Gärtner war Baumeister Mähler an der Friedhofsgestaltung beteiligt. Er baute – nach Plänen von Walter Weichard – die Parentationshalle. Ihre Fenster zeigen den auferstandenen Heiland und Sprüche aus der Bibel. Fenster, Kruzifix und anderer Schmuck der Halle wurde von Cottaer Vereinen und kirchlich gesinnten Personen der Gemeinde gestiftet. Am Tag der Weihe gab es schon die erste Beisetzung. Beerdigt wurde ein Kind mit Namen Franz Willi Erhardt.

Website des Cottaer Friedhofs

Kriegsgräberdenkmal für die Opfer beider Weltkriege (Bild: Körlin)