Hostienbäckerei

Hostien sind für die Feier des Heiligen Abendmahls speziell zubereitete, mit christlichen Symbolen gezeichnete Oblaten. Im Diakonissenhaus Neuendettelsau hatte Pastor Wilhelm Löhe Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen, die altlutherische Liturgie wieder zu beleben. Er war der Meinung, dass zu einer guten, die Menschen ansprechenden Predigt eine würdige Abendmahlsfeier gehört, in der besonderes Brot und auserwählter Wein verwendet werden. Das Brot sollten Diakonissen backen.

So werden seit dem Jahr 1866 in der Diakonissenanstalt Dresden Hostien hergestellt. Im Laufe eines Jahres werden circa 1.000.000 Hostien gebacken, die an Gemeinden in Sachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg und darüber hinaus geliefert werden. Die Hostienbäckerei der Diakonissenanstalt Dresden ist die einzige ihrer Art in Mitteldeutschland.

Zum theologischen Grund tritt ein praktischer: Oblaten sind haltbar. Man kann sie gut aufbewahren und man sie gut ausspenden. So haben sich die Hostien als Abendmahlsbrot weitgehend durchgesetzt.

OLKR Dr. Thilo Daniel
Diese kurze Sequenz zeigt einen Teil des Hostien-Backprozesses. (Film: Körlin)

Es ist das Mahl der Vergebung, die uns Jesus schenkt, erinnert uns an die Taufe, verbindet uns in der Gemeinschaft, die auf dem Weg des Glaubens ist. Und ist ein Vorgeschmack auf die Abendmahlsgemeinschaft im Himmel.

OLKR Dr. Thilo Daniel

Die Redaktion des Fernsehmagazins “Evangelisch in Sachsen” hat die Hostienbäckerei besucht und mit dem damaligen Rektor der Diakonissenanstalt Thilo Daniel über die Bedeutung des Abendmahls gesprochen (ab Minute 4:13): https://www.youtube.com/watch?v=4laqjAUAL4k.