Von mindestens fünf Kirchen in Dresden ist in der vergangenen Woche bekannt geworden, dass deren Blitzschutzanlagen mutwillig beschädigt worden waren. Teile der Blitzableiter wurden gekappt. Neben der Kreuzkirche Dresden, der Martin-Luther-Kirche Dresden-Neustadt, der St.-Michaels-Kirche Dresden-Bühlau oder der Emmauskirche Dresden-Kaditz ist mit der Herz-Jesu-Kirche Dresden-Johannstadt auch ein katholisches Gotteshaus betroffen. Die Polizeidirektion Dresden prüft derzeit mögliche Zusammenhänge. Dort geht man von besonders schweren Fällen eines Buntmetalldiebstahls aus. In Kaditz wurde das Diebesgut jedoch auf dem anliegenden Friedhof gefunden.

„Wir sind beunruhigt“, so Superintendent Albrecht Nollau. „Sollten mit diesen Taten sakrale Gebäude bewusst geschädigt werden?“ Der Wert des Metalls sei eher gering. Der Sachschaden bei jedem Gotteshaus liegt jedoch im jeweils vierstelligen Bereich.

Alle Gemeinden sind dabei, die Schäden zu beheben, um die Schutzwirkung wieder herzustellen. Bei unterbrochenen Metallstäben besteht ein höheres Risiko, dass bei Gewittern der Blitz das Gebäude trifft und Schaden verursacht. Die fehlende Stelle könnte auch dazu führen, dass der Blitzableiter seine Schutzfunktion nicht vollständig erfüllt und möglicherweise nicht in der Lage ist, die elektrische Energie sicher in den Boden abzuleiten. Diese könnte stattdessen andere Wege finden, um in den Boden zu gelangen. So könnten andere leitfähige Materialien in der Nähe getroffen und Schäden verursacht werden.

Gekappte Blitzableiter an der Kreuzkirche Dresden sind inzwischen wieder repariert (Bilder: M. Krakowitzky)