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Kirchliche Nachtcafés erstmals an Kapazitätsgrenze


20. Dezember 2019

  • Übernachtungskarten und verbindliche Gespräche mit Gästen sollen Situation entlasten
  • Weitere Ehrenamtliche gesucht

 Nachdem die diesjährige Saison der Nachtcafés dank großen ehrenamtlichen Engagements wie gewohnt am 1. November gestartet ist, gelangt das Angebot erstmals an seine Kapazitätsgrenzen. „Wir sind am Limit. Und das trotz des vergleichsweise milden Wetters“, so der Tenor im Koordinierungskreis der kirchlichen Nachtcafés. Im November 2019 haben 547 Menschen die Ruheplätze der Nachtcafés in Anspruch genommen (November 2018: 240, November 2017: 241). In der Zeit vom 1. bis 15. Dezember 2019 kamen 355 Übernachtungsgäste (1. bis 15. 12. 2018: 168, 1. bis 15. 12. 2017: 178). [Statistik G.v.Breitenbuch/E.Lawrenz]

Übernachtungskarten, Gespräche, mehr Helfer

Als erste Maßnahme, um der Nachfrage besser gerecht zu werden, gibt es von nun an in jedem Nachtcafé (außer der Zionskirchgemeinde) ein System von sogenannten „Übernachtungskarten“. Sie werden in der Anzahl der zur Verfügung stehenden Ruheplätze ab 20 Uhr an Einzelpersonen ausgeteilt, die damit die Übernachtungsmöglichkeit in Anspruch nehmen können. Wer ein Zuhause hat oder einer Erwerbsarbeit nachgeht, hat keinen Anspruch.

„Wir müssen den Menschen zudem verstärkt Hilfemöglichkeiten aufzeigen, um Wege aus der Wohnungslosigkeit zu finden“, so Kirchenbezirkssozialarbeiterin Adriana Teuber. Mit Unterstützung fachlich versierter Sozialarbeiter der Diakonie-Stadtmission Dresden (u. a. auch aus der Wohnungsnotfallhilfe) werden weiterhin Gesprächs – und Vermittlungsangebote angeboten, die den individuellen Unterstützungsbedarf und die Lebenssituation berücksichtigen. Gegenwärtig wird der Ausbau dieses Modells weiter entwickelt. Auch mit der Stadt Dresden wird derzeit auf verschiedenen Ebenen über die aktuelle Situation gesprochen.

Um dem aktuellen Bedarf in den Nachtcafés besser gerecht zu werden, werden auch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, insbesondere für den Frühdienst ab 6 Uhr, gesucht. Interessierte melden sich bitte bei Adriana Teuber, adriana.teuber@diakonie-dresden.de

Dank für Engagement und Geld

„Ich danke allen Kirchgemeinden für dieses ehrenamtliche Engagement“, so Pfarrer Thomas Slesazeck, Direktor der Diakonie-Stadtmission Dresden. „Mit dieser praktischen Arbeit kommen Wärme und Zuwendung in unsere Stadt. Genauso dankbar bin ich für alle Geldspenden, die diese Arbeit für unsere Gesellschaft ermöglichen.“

Spendenkonto bei der Diakonie Dresden: IBAN DE29 3506 0190 0160 1601 60

Einladung für Heiligabend

Am Heiligabend, 24. Dezember 2019, 15.30 bis 17 Uhr, sind einsame und auch wohnungslose Menschen eingeladen ins Haus der Kirche/Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23. Gemeinsam wird gefeiert, gegessen, sich ausgetauscht. Wer mag, kann die Christvesper in der Dreikönigskirche besuchen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer melden sich bitte bei Andreas.Kratzsch@diakonie-dresden.de, Tel: 0351/206 60 13

Das Nachtcafé am 24. 12. findet regulär ab 20 Uhr in der Christophoruskirche Laubegast, Hermann-Seidel-Straße 3, statt.

 

Besondere Spende

Die Schäferei Klose aus der Nähe von Bischofswerda spendet übrigens seit 10 Jahren einmal pro Nachtcafé-Saison ein Schaf. Dieses soll im Februar für die Nachtcafé-Gäste zubereitet werden.

www.nachtcafe-dresden.de

Bild von Wolfgang van de Rydt auf Pixabay