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Klimawandel sorgt für Risse – Leubnitzer Kirche braucht festen Halt


27. November 2019

Nach den beiden heißen und trockenen Sommern 2018/2019 sind im Mauerwerk der Leubnitzer Kirche innen und außen massive Risse aufgetreten. Eine wesentliche Ursache ist der aus Plänermergel bestehende Baugrund. Dieser schrumpft bei Trockenheit. „Im weitesten Sinne sind die Risse in der Kirche auch eine Folge der klimatischen Veränderungen in unseren Breiten“, sagt Pfarrer Dr. Wolf-Jürgen Grabner. Bereits im Advent 2018 musste unter dem Orgelbogen als Sicherungsmaßnahme eine Stützbogenkonstruktion eingebaut werden, die inzwischen die Last des Bogens trägt. Seit der letzten Bestandsaufnahme der Rissbildungen Ende Juli 2019 hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Vor allem im Altarraum stürzen Mörtel- und Putzteile herab. Deshalb musste die Gemeinde in Absprache mit dem Bauaufsichtsamt den Altarraum sperren, was die Nutzbarkeit der Kirche deutlich einschränkt.

„Eine kurzfristige Notsicherung hat begonnen. Im Altarraum ist ein Gerüst gestellt, um die lockeren Gewölberippen abzustützen. Parallel dazu arbeiten wir mit Hochdruck an der Planungskonzeption für die langfristige Sanierung der wertvollen historischen Bausubstanz“, so Grabner.

Wegen des besorgniserregenden Zustands der Kirche finden die Christvespern am Heiligabend draußen auf dem Pfarrhof statt (13 Uhr, 14.30 Uhr, 16 Uhr).

Bereits im vergangenen Jahr hat die Kirchgemeinde Leubnitz-Neuostra über 50.000 € für die Ursachenermittlung und die Sicherungsmaßnahmen eingesetzt. Allerdings sind die Schäden nach aktuellem Kenntnisstand so umfangreich, dass weder die Kirchgemeinde noch die Landeskirche dieses große Sanierungsvorhaben allein finanzieren können. Ohne zusätzliche Fördermittel und Spenden wird es der Gemeinde nicht möglich sein, die Kirche zu erhalten und für die Öffentlichkeit auch weiterhin zugänglich zu machen.

GIB FESTEN HALT! heißt deshalb die Spendenkampagne für die Leubnitzer Kirche. Mit den eingeworbenen Geldern soll ein Pfahlsystem als nachträgliche Gründung eingesetzt werden. So kann dem Gebäude ein tragfähiges Fundament geschaffen werden.

Spendenkonto

Empfänger: Kassenverwaltung Dresden

IBAN: DE81 3506 0190 1667 2090 36

Verwendungszweck: Leubnitz 0906 ​Fundament

Konto bei der KD-Bank BIC: GENODED1DKD

 

Zur Geschichte der Kirche:

Der Turm der im 13. Jahrhundert erstmals erwähnten Kirche stammt aus dem Jahr 1188. Die Kirche vereint eine stilgeschichtliche Vielfalt, die von der Romanik bis zum Barock reicht. Im flach gedeckten Kirchensaal beeindrucken die von Gottfried Lucas im 17. Jahrhundert mit biblischen Szenen gestalteten Felder an Emporenbrüstung (restauriert 2001) und Kassettendecke. Diese beinhalten auch das Dresdner Stadt- und das sächsische Kurwappen. Der Sandsteinaltar ist eine Arbeit von Johann Christian Ebhardt und Johann Bernhard Reinboth aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt auch der Nordanbau, dessen Planung und Baubetreuung in der Hand von Oberlandbaumeister Johann Friedrich Karcher lag. 2009 wurde das Kirchendach komplett erneuert. Die Restaurierung der Kanzel von 1577 wurde 2018 abgeschlossen.