Zum Festjahr aus Anlass des 350. Todestages des Komponisten Heinrich Schütz (1585 – 1672) hat das sächsische Kirchenchorwerk eine umfangreiche Konzertaktion – auch mit Konzerten in Dresden – auf die Beine gestellt. Das erste Dresdner Konzert findet am Sonntag, den 1. Mai, um 17 Uhr, in der Himmelfahrtskirche Dresden-Leuben statt. Am 15. Oktober musizieren alle beteiligten Chöre gemeinsam in der Kreuzkirche Dresden.

Das Besondere an diesem Projekt ist das Zusammenspiel der Laienchöre mit einem international renommierten Spitzenensemble für Alte Musik, der Capella de la Torre. Dieses Ensemble musiziert auf historischen Instrumenten, die heute fast nicht mehr bekannt sind, wie Schalmei, Dulzian, Pommer oder Laute. Dazu kommen die Posaune, eine transportable Truhenorgel und Percussions-Instrumente. Die Leitung der Capella liegt in den Händen von Katharina Bäuml, die es versteht, Begeisterung für die Musik des 17. Jahrhunderts zu wecken. Und dies ist eines der Ziele des Chorprojektes, die Musik von Heinrich Schütz und seinen Zeitgenossen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Im Zusammenwirken von Capella de la Torre und den Stimmen der Chöre entfaltet sich diese „alte Musik“ zu einem neuen Klangerlebnis. War Heinrich Schütz zu Lebzeiten ein europaweit geachteter und hochgeschätzter Musiker, der die längste Zeit seines Lebens  am Sächsischen Hof in Dresden wirkte, so wird seine Musik heute oft nur von professionellen Chören gepflegt. Ein weiteres Ziel des Projektes „Singt Schütz“ ist es, dies zu ändern.

Prof. Martin Krumbiegel und Pfarrer i. R. Dietmar Selunka werden als Moderatoren in den Konzerten den Hörern und den Musizierenden Einblicke in diesen Kosmos des Zusammenwirkens von Text und Ton geben.

Die Konzerte des Chorprojektes „Singt Schütz 2022“ wandern durch alle Regionen Sachsens. Dabei wirken neben großen Kantoreien auch kleinere Chöre aus dem ländlichen Raum, Jugendchöre und ein Kinderchor mit. Die Gesamtleitung der Konzerte liegt in den Händen der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in den einzelnen Veranstaltungsorten. Höhepunkt und Abschluss des Projektes ist eine durch alle beteiligten Chöre gestaltete Vesper in der Kreuzkirche Dresden, in der sie gemeinsam mit Capella de la Torre Ausschnitte aus den Konzertprogrammen erklingen lassen. Diese Vesper findet im Rahmen des Heinrich-Schütz-Musikfestes „weil ich lebe“ statt. Das Chorprojekt „Singt Schütz 2022“ ist dabei der offizielle Beitrag der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens im Schütz-Festjahr 2022. Es will in die Breite wirken, zum Mitsingen und Hören einladen und den reichen Schatz der sächsischen Kirchenmusik mit neuem Leben füllen.