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Vesper mit Friedensgebet zum Dresdner Gedenktag an die Friedliche Revolution in Dresden – Zu Ehrende diskutieren mit Ukrainerin und Friedensbeauftragten über Wege des Friedens während eines Konfliktes


30. September 2022

Am diesjährigen städtischen Gedenktag an die Friedliche Revolution in Dresden, Samstag, 8. Oktober, 17 Uhr, findet in der Kreuzkirche Dresden eine Vesper mit Friedensgebet statt. Für die Musik sorgt der Chor der Hochschule für Kirchenmusik. Predigen wird Jugendwart Stephan Wilczek. Jugendliche der Evangelischen Jugend Dresden gestalten die Fürbitten.

Im Anschluss nehmen draußen am Denkmal „Steine des Anstoßes“ mit Salim Amin für die Initiative Human Right Defenders und Bernhard Blankenhorn und Catharina Kröger für den Kontakte-Kontakty e. V. die Friedensplakette „Schwerter zu Pflugscharen“ entgegen. Die Laudatio hält der Historiker und Erinnerungskulturforscher Justus Ulbricht.

Bereits am Vorabend, Freitag, 7. Oktober, 18 Uhr, erzählen die Gäste von ihrem Engagement und diskutieren gemeinsam mit dem Friedensbeauftragten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen Michael Zimmermann und der gebürtigen Ukrainerin Julija Kravtsova, die als Rechtsanwältin in Dresden lebt. Es geht darum, wie Friedens- und Versöhnungsarbeit bereits während eines bewaffneten Konflikts gestaltet werden kann. Ort ist der Veranstaltungsraum der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden. (Eintritt frei.)

Das Denk- und Mahnmal „Schwerter zu Pflugscharen – Steine des Anstoßes für eine Bewegung, die das Land veränderte“ wurde am 8. Oktober 2010 eingeweiht. Die jeweils sieben Tonnen schweren Quader bildeten seit 1897 das Fundament des ehemaligen Baldachins über dem Hochzeitsportal der Kreuzkirche. Sie erinnern an den 8. Oktober 1989: An diesem Tag gelang es erstmals, einen friedlichen Dialog zwischen den oppositionellen Demonstranten und den Vertretern des DDR-Systems anzufangen. Nach den vorausgegangenen, tagelangen Demonstrationen begann damit hier in Dresden die friedliche Revolution. Die Ereignisse in Dresden waren ein Signal, das von hier aus in viele andere Städte und Gemeinden der damaligen DDR weiter getragen wurde. Dresden war damit ein wichtiger Vorreiter für die sich anschließenden grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen in unserem Land. Der Dresdner Stadtrat hat den 8. Oktober übrigens als „örtlichen Gedenktag zur Erinnerung an die friedliche Revolution des Jahres 1989“ bestimmt.

Im Jahr 2016 erhielt das Denkmal „Steine des Anstoßes“ eine zusätzliche Inschrift:

 „WÜRDIG IST ES    

ALLEN MENSCHEN    

EIN LEBEN IN FREIHEIT  

ZU LEBEN“


Das jährliche Gedenken für den 8. Oktober organisiert mit der AG „8. Oktober – Dresdner Aufbruch“ ein Initiativkreis Dresdner Bürger.

Laudatio an den „Steinen des Anstoßes“ (Bild: Körlin)