30 Jahre Friedliche Revolution – Veranstaltungen und Aktionen in Dresden
25. September 2019
Ausstellung in der Dreikönigskirche
Im Herbst 2019 wird auch in den Kirchen mit unterschiedlichen Formaten an die Friedliche Revolution gedacht. Dazu gehört unter anderem eine Ausstellung mit Fotografien von 1989/90 des Dresdner Künstlers Friedemann Dietzel, ergänzt von Skulpturen und Plastiken zum Thema Freiheit und Begrenzung. Sie steht unter dem Titel „Vom Scheitern und Fliegen“ und wird bis 30. Oktober täglich zwischen 10 und 18 Uhr in der Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23, gezeigt.
Friedensgebet am städtischen Gedenktag an die Friedliche Revolution in Dresden
Am Dresdner Gedenktag an die Friedliche Revolution, Dienstag, 8. Oktober, findet um 17 Uhr in der Kreuzkirche Dresden, Altmarkt, das alljährliche Friedensgebet und anschließend die Ehrung mit der Plakette „Schwerter zu Pflugscharen“ statt. Das Friedensgebet wird dabei erstmalig von Schülerinnen und Schülern der 10. und 12. Klasse am Ev. Kreuzgymnasium Dresden gestaltet. Bei der anschließenden Ehrung am Denk- und Mahnmal „Steine des Anstoßes“ gibt es erstmalig drei Preisträger. Denn: Die Friedliche Revolution fußt in vielen Aspekten auch auf die Ökumenische Versammlung mit ihren drei Vollversammlungen in Dresden und Magdeburg in den Jahren 1988/89. Die diesjährigen Preisträger versuchen deren drei Schlagworte „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“ ins Heute zu transformieren.
Für Frieden erhält die Ehrung das Friedensseminar Königswalde, für Gerechtigkeit Mission Lifeline und für die Bewahrung der Schöpfung die Christliche Schule Dresden.
Das Denk- und Mahnmal „Schwerter zu Pflugscharen – Steine des Anstoßes für eine Bewegung, die das Land veränderte“ wurde am 8. Oktober 2010 eingeweiht. Die jeweils sieben Tonnen schweren Quader bildeten seit 1897 das Fundament des ehemaligen Baldachins über dem Hochzeitsportal der Kreuzkirche. Sie erinnern an den 8. Oktober 1989: An diesem Tag gelang es erstmals, einen friedlichen Dialog zwischen den oppositionellen Demonstranten und den Vertretern des DDR-Systems anzufangen. Nach den vorausgegangenen, tagelangen Demonstrationen begann damit hier in Dresden die friedliche Revolution. Die Ereignisse in Dresden waren ein Signal, das von hier aus in viele andere Städte und Gemeinden der damaligen DDR weiter getragen wurde. Dresden war damit ein wichtiger Vorreiter für die sich anschließenden grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen in unserem Land. Der Dresdner Stadtrat hat den 8. Oktober übrigens als „örtlichen Gedenktag zur Erinnerung an die friedliche Revolution des Jahres 1989“ bestimmt.
Im Jahr 2016 erhielt das Denkmal „Steine des Anstoßes“ eine zusätzliche Inschrift:
„WÜRDIG IST ES ALLEN MENSCHEN EIN LEBEN IN FREIHEIT ZU LEBEN“
Mehr zum Hintergrund auf den Seiten der Stadt Dresden:
https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/110/ereignisse/Dresden89.php
Friedliche Revolution fußt auch auf Ökumenischer Versammlung 1988/89 in Magdeburg und Dresden
Die Friedliche Revolution basiert in vielen Aspekten auch auf die Ökumenische Versammlung mit ihren drei Vollversammlungen in Dresden und Magdeburg in den Jahren 1988/89. Themen, die dort diskutiert wurden, fanden Eingang in verschiedene staats- und kirchenpolitische Dokumente. So heißt es in der Präambel der Verfassung des Freistaates Sachsen (vom 27. Mai 1992): „…von dem Willen geleitet, der Gerechtigkeit, dem Frieden und der Bewahrung der Schöpfung zu dienen, hat sich das Volk im Freistaat Sachsen dank der friedlichen Revolution des Oktober 1989 diese Verfassung gegeben.“
Arbeitshilfe zur Ökumenischen Versammlung in Dresden
Dresdner Friedenswort aus Anlass „30 Jahre Ökumenische Versammlung“
Aus Anlass der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung vor 30 Jahren haben Dresdner Christinnen und Christen im Mai 2019 eine Erklärung formuliert. Sie steht unter dem Motto „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“.