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Werner Juza und sein Lebenswerk – 30 Jahre Versöhnung in der Kirchenkunst


15. Oktober 2020

Noch bis 21. November ist in der Dreikönigskirche die Ausstellung „Aus sieben Jahrzehnten Schaffen von Werner Juza“ zu sehen. Der vielseitige Künstler hattein den Jahren 1988 bis 1990 das große Wandbild „Versöhnung“ im Festsaal des Hauses gestaltet, das als ein einmaliges Zeugnis der Friedlichen Revolution gilt. Mit der eindrucksvollen Kreuzigungsszene bildet es seither den Rahmen für viele Tagungen – nicht nur im kirchlichen Bereich. Da der Sächsische Landtag von 1990 bis 1993 in der Kirche seinen Sitz hatte, wurde das Wandbild zu einem Symbol des politischen Neuanfangs in Sachsen. Nun sind in der Dreikönigskirche weitere Werke des inzwischen 96jährigen Künstlers zu sehen, welche die Perspektive auf sein Schaffen erweitern.

Werner Juza wurde 1924 in Rodewisch im Vogtland geboren. Im Jahr 1941 begann er an der Staatsbauschule in Dresden eine Ausbildung zum Architekten, die er 1942 wegen der Einberufung zum Kriegsdienst abbrechen musste. Nach dem Ende des Krieges studierte er Architektur und arbeitete in einem Architekturbüro. Ab 1951 war Juza als freischaffender Künstler tätig. Als Autodidakt arbeitete er mit dem Pfarrer und Schriftsteller Karl Josef Friedrich aus Seifersdorf zusammen, der ihn unterstützte und ihm Aufträge in sanierungs- und restaurationsbedürftigen Kirchen verschaffte. Das Arbeiten im Bereich der Kirchenbauten war eine Nische, die es Juza zu DDR-Zeiten ermöglichte, nicht staatskonform agieren zu müssen. Ein Großteil seines Schaffens widmet sich christlichen Themen. Arbeiten Juzas sind in vielen Kirchen, vor allem in Sachsen, zu finden.

Stella Maris (Foto: Lutz Gräfe)