Konzerte und musikalische Projekte
Der Musikwissenschaftler und inzwischen emeritierte Professor der Dresdner Hochschule für Musik Matthias Herrmann wird am 29. September 2022 in der Frauenkirche über Heinrich Schütz und seine Verbindungen zur alten Frauenkirche, zum Neumarkt und zur Schlosskapelle sprechen und hierfür auch Klangbeispiele anführen.
Spätestens seit der maßstabsetzenden, weltweit ersten Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung dürfen der Dresdner Kammerchor und sein Leiter Hans-Christoph Rademann als ausgewiesene Kenner und Spezialisten dieses großen Komponisten bezeichnet werden. In der Dresdner Annenkirche führt der Dresdner Kammerchor am 28. Dezember 2021 Schütz`„Historia der Geburt Christi“ auf, die die Dresdner Hofkapelle vermutlich zum ersten Mal am Weihnachtstag 1660 präsentierte. „Es ist dem Chor und seinem Leiter ein Herzensanliegen, dieses Faszinosum von Schütz’ Werk dem Publikum nahe zu bringen und auf höchstem musikalischen Niveau aufzuführen“, heißt es in der Ankündigung.
Beim Dresdner Kreuzchor wird Heinrich Schütz regelmäßig Teil der Programme für die Vespern sein. Am 7. Mai 2022 ist unter dem Motto „Klage und Trost“ eine Vesper mit Norbert Schuster/Cappella Sagittariana geplant. Auch werden Werke von Heinrich Schütz im Programm der Sommertournee enthalten sein.
Komponierende Acht- bis Achtzehnjährige aus Dresden und dem sächsischen Raum werden über die im Jahr 1982 gegründete Komponistenklasse Dresden gefördert. Sie erarbeiten für das Finale von „Schütz22“ in diesem Jahr gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus Dresdens Partnerstadt Strasbourg ein Konzertprogramm mit eigenen Werken für Orgel und Vokalensemble, das von Profi-Musikern im November 2022 in moderierten Familienkonzerten uraufgeführt wird.
Geplant ist ein deutsch-polnisches Jugendmusikprojekt mit dem Titel „KlangReise Schütz 22 – Die Kunst, nicht regiert zu werden“ unter der künstlerischen Gesamtleitung von Prof. Milko Kersten, Präsident des Sächsischen Musikrates. Junge Musikerinnen und Musiker befassen sich mit der Gedankenwelt von Heinrich Schütz und tauschen sich zugleich aus über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Daraus entstehen neue Kompositionen, die nach einer Probenphase im Oktober 2022 aufgeführt werden. Milko Kersten, der die künstlerische Gesamtleitung innehat, möchte für die Jugendlichen einen „Entzündungsmoment“ kreieren: „Sie sollen spüren, dass dies ihr Projekt werden soll und kann“, so Kersten. „Ich möchte den Jugendlichen die Erfahrung schenken, dass die vertiefte Beschäftigung mit (Musik-) Geschichte und Philosophie spannend wie ein Krimi sein kann und dass eine gemeinsame Annäherung an ein so großes Thema die Chance zur Selbstwirksamkeit beinhaltet.“
Für den „Klangkosmos Schütz“ der Landesjugendchöre Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird es erstmals zu einer großdimensionierten Zusammenarbeit im A-capella-Bereich kommen. „Gerade die vielstimmig besetzten Stücke des 16. Jahrhunderts stellen große, ungewohnte sängerische Herausforderungen dar, um die Klangauffächerung und Klangbalance dieser Werke adäquat zu realisieren“, sagt Milko Kersten. In den Abschlusskonzerten erklingen neben den mehrchörigen Werken von Heinrich Schütz nach momentanem Planungsstand bis zu 40-stimmige Kompositionen u. a. von Thomas Tallis und Alessandro Striggio. Chorwerke von Brahms und Mendelssohn Bartholdy sowie Komponisten des 21. Jahrhunderts bilden weitere Programmbausteine.