Welches Glück?

Um ihre erstaunlichen Fähigkeiten als Musikerin und Komponistin weiterzuentwickeln, trat Vittoria Aleotti (1575-1643) vierzehnjährig ins Kloster San Vito in ihrer Heimatstadt Ferrara ein – ein beinahe alternativloser Weg für die Frauen des 16. und 17. Jahrhunderts, die als Musikerinnen nach mehr Ausdrucksmöglichkeit suchten. Nicht ganz gesichert ist, dass es Vittoria Aleottis Vater war, der 1593 die Ghirlanda de Madrigali a 4 voces mit 23 überaus kunstfertigen Madrigalen nach Texten von Giovanni Battista Guarini in Venedig drucken ließ. Gewiss aber ist, dass Aleotti als Komponistin und Ensemble-Leiterin Anerkennung erfuhr: als Priorin mag sie durchaus Kontakt zum berühmten Concerto delle Donne des Hofes von Ferrara gehabt haben.

Neben den vierstimmigen Magdrigalen erklingen Cembalo- und Lautenwerke aus dem musikalischen Umfeld Aleottis, u. a. von Ercole Pasquini und Luzzasco Luzzaschi.