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Bewegende Begegnungen und Begebenheiten – Sup. Christian Behr meldet sich aus Israel


22. März 2024

Superintendent Christian Behr hat sich mit Fotos und Eindrücken aus Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten gemeldet, wo er sich noch bis morgen zu einer Solidaritäts- und Begegnungsreise aufhält.

Der Reiseanbieter SKTours legt nach eigenen Angaben immer schon besonderen Wert auf Begegnungen mit Menschen und Grassroots-Organisationen vor Ort, die versuchen aus den altbekannten Narrativen auszubrechen, die auf die Frage „Bist du für Israel oder Palästina?“ antworten: „Für die Menschen, die in Frieden miteinander leben wollen“.

Es sind bewegende Begegnungen und Begebenheiten, von denen Behr erzählt, doch für die Menschen vor Ort ist es ihr Alltag: „Wir hörten von jüdischen Freiwilligen, die arabische Patienten ins Krankenhaus fahren, weil sie sonst dort nicht hinkommen würden. Inzwischen ist das alles unfassbar schwierig. Oder sprachen mit arabisch-stämmigen Beduinen, die unter Lebensgefahr am 7. Oktober 2023 Teilnehmende des Nova-Festivals zu retten versuchten.“ Inzwischen gleicht dieser Ort in der Negev-Wüste, welchen die Hamas im Herbst brutal angriff, einem Gedenkort. Aus dem Rettungseinsatz jedoch entstand „Partners in Fate“ in Rahat, der größten beduinischen Stadt in Israel, wo beduinische und jüdische Israelis gemeinsam Hilfsaktionen für Menschen organisieren, die durch den Überfall der Hamas zu Schaden gekommen sind.

Roni Kedar, Gründerin von “The other voice”

Behr trifft die 80-jährige Roni Kedar. Nach der gewaltsamen Übernahme des Gazastreifens durch die Hamas im Jahr 2007 und seine anschließende Absperrung durch Ägypten und Israel hat sie mit „The other voice“ eine Telefonhotline gegründet, um die Verbindung zwischen den Menschen auf beiden Seiten des Sicherheitszaunes nicht abreißen zu lassen.  Sie hält, obwohl 20 Bewohner ihres Dorfes umgebracht wurden, an ihrer Hoffnung fest: „Die alte Dame setzt sich weiter für Verständigung und ihre Freunde in Gaza ein, baut jedoch zugleich auf eine starke israelische Armee,“ so Behr.

An anderer Stelle erzählen ein religiöser Siedler und ein Palästinenser den deutschen Reisenden, was sie auf ganz lokaler Ebene anschieben, um Gespräch und Versöhnung zu ermöglichen.

„Interessant für mich ist der Aspekt, dass sich alle für Minderheiten halten und deshalb das Gespräch so schwierig ist.“ Was bleibt, ist die Frage, wie Juden, Christen und Muslime heute auf diesem kleinen Stück Land zusammenleben, das alle als das für sie “gelobte Land” beanspruchen…

Versammelt unter der Friedenstaube – Solidaritäts- und Begegnungsreise nach Israel (Bild: Christian Behr)