Fast fünf Millionen Euro für die Dresdner Trinitatiskirche
19. Dezember 2019
Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hat heute dem Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Landeshauptstadt Dresden, Raoul Schmidt-Lamontain, einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro aus dem Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 bis 2020“ übergeben. Diese Mittel fließen in die grundlegende
Wiederherrichtung und Überdachung des Kirchenschiffes der Trinitatiskirche und in deren Sanierung als Jugendzentrum.
„Ich freue mich sehr, dass es dank dieses EFRE-Fördermittelbescheides möglich sein wird, die Kirchenruine im Herzen der Johannstadt zu sanieren und wieder voll und ganz zu dem werden zu lassen, was eine Kirche eben auch sein soll: ein modernes, bedarfsgerechtes Begegnungszentrum für die Menschen in einem Stadtviertel und hier speziell Ausgangspunkt für die offene Jugendarbeit in der Johannstadt und darüber hinaus. Junge Menschen sollen im dort entstehenden Jugendzentrum zukünftig eine feste Anlaufstelle sowie vielfältige Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten vorfinden“, sagte Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller.
Die Trinitatiskirchruine soll im Jahr 2022 als Jugendzentrum „Jugendkirche Dresden“ eröffnen. Unter einem Dach und dem gemeinsamen Motto „Raum für Zeit für Dich“ vereint es dann jugendgemäße Räume für unterschiedliche Veranstaltungsformate, die Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend Dresden und die am Standort bereits existierende Offene Jugendarbeit. Alle Angebote richten sich an junge Menschen zwischen 13 und 23 Jahren.
Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain freut sich über die Förderung: „Mit diesem Bescheid erhält die Landeshauptstadt Dresden Fördergeld der EU für ein weiteres großes Projekt im Rahmen eines integrierten Ansatzes aus investiven und nicht-investiven Maßnahmen. Wir nutzen in diesem Stadtraum
sowohl EFRE-Mittel für die Themen Klimaschutz, wirtschaftliche und soziale Belebung als auch ESF-Mittel für Integration und Bildung. Aus den verbliebenen Mauern des Kirchenschiffs wird ein architektonisch anspruchsvolles und attraktives Projekt erwachsen. Das Jugendzentrum wird offen sein für Jugendliche jeglicher Konfession und Herkunft und damit einen wichtigen Beitrag leisten für unsere Kommunikation untereinander, für Weltoffenheit und Toleranz.“
„Dank verschiedener Förder- und Spendenmittel, und besonders europäischer Fördermittel, kann hier ein offenes Haus für junge Menschen entstehen. Wir sind dankbar, dass der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden dies unterstützen und Heranwachsenden diesen Begegnungsort ermöglichen“, sagte die Jugendpfarrerin der Landeshauptstadt
Dresden, Leen Fritz.
Der Landeshauptstadt Dresden steht im Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung EFRE 2014 bis 2020“ für das Fördergebiet „Dresden Johannstadt / Pirnaische Vorstadt“ ein Rahmenbescheid in Höhe von 7,6 Millionen Euro zur Verfügung. Durch Einzelmaßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz, Umwelt und Armutsbekämpfung sollen demografische, soziale und wirtschaftliche Benachteiligungen dieses Stadtgebietes gegenüber anderen Vierteln ausgeglichen werden. Im zweiten EFRE-Fördergebiet „Dresden Nordwest“ stehen weitere Fördermittel in Höhe von 9,2 Millionen Euro für Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung zur Verfügung.
Hintergrund:
Das Sächsische Staatsministerium des Innern ist im aktuellen Förderzeitraum bereits zum dritten Mal mit einem eigenen EFRE-Programm vertreten
und unterstützt damit sächsische Städte und Gemeinden bei der Sicherung
ihrer Zukunftsfähigkeit. In dieser Förderperiode ist das
EFRE-Programm mit 191,5 Millionen Euro reiner EU-Mittel ausgestattet. Davon stehen 141,7 Millionen Euro für den Programmteil „Integrierte Stadtentwicklung“ zur Verfügung. Gefördert wird die Umsetzung von gebietsbezogenen integrierten Projekten für benachteiligte Stadtgebiete durch investive und
nicht-investive Vorhaben. Insgesamt nehmen in der laufenden Förderperiode
21 Städte mit 23 benachteiligten Stadtquartieren am EFRE-Programm teil.