Frauenkirche ruft zur Beteiligung an Kundgebung für Glaubensfreiheit auf
22. August 2023
Die Stiftung Frauenkirche Dresden möchte die für Freitag geplanten Aufzüge, mit denen Menschen muslimischen Glaubens verunglimpft und der Bau einer Moschee verhindert werden sollen, nicht unwidersprochen lassen. Sie ruft daher zur Beteiligung an einer Kundgebung auf, die ab 19 Uhr auf dem Neumarkt, Höhe Verkehrsmuseum/Jüdenhof stattfindet. Sie steht unter der Überschrift »Alle zusammen für Glaubensfreiheit und gegen Islamfeindlichkeit« und verweist damit auf die im Grundgesetz, Artikel 4 verbriefte Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses.
Es sprechen seitens der Stiftung Frauenkirche Dresden Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt und Maria Noth. Weiterhin haben Dr. Harald Lamprecht, Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, der Friedensbeauftragte der Landeskirche, Michael Zimmermann und Moishe David Barnett, Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde Dresden, Statements angekündigt. Musikalische Beiträge rahmen das Programm.
Bereits 18 Uhr greift die Abendandacht in der Frauenkirche den thematischen Fokus der nachfolgenden Kundgebung auf.
Konstruktiver Dialog statt Diffamierung
Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt und Stiftungsgeschäftsführerin Maria Noth betonen:
»Die Frauenkirche Dresden steht für Frieden, Versöhnung, Toleranz und ein respektvolles Miteinander. Ihr Wiederaufbau im Herzen der Stadt erfolgte nicht solitär, sondern parallel zur Neuerrichtung der jüdischen Synagoge – ein wichtiges Zeichen für die religiöse Vielfalt in Dresden. Nun soll am Freitag in diskriminierender Weise Stimmung gegen einen Moschee-Bau in Dresden Johannstadt gemacht und die Frauenkirche dafür als Kulisse missbraucht werden. Das nehmen wir nicht schweigend hin. Einer solchen Instrumentalisierung setzen wir unsere eigenen Überzeugungen entgegen und laden deshalb zu einer zeitgleichen Kundgebung und zum konstruktiven Dialog ein. Zwar müssen islamistische Strömungen aufmerksam verfolgt und kritisiert werden. Zu pauschalen fremden- und islamfeindlichen Äußerungen ist aber von allen Menschen guten Willens ein klares Nein gefordert.«