Nachrichten

“Fassungslos angesichts der scheinbar endlosen Spirale des Tötens, Verwundens, Vertreibens und Verurteilens” – Friedensgebete erinnern an russischen Überfall auf die Ukraine und schließen auch andere Konflikte ein ins Gebet


19. Februar 2024

Der russische Überfall auf die Ukraine jährt sich am 24. Februar 2024 zum zweiten Mal. Aus diesem Grund läutet an der Frauenkirche Dresden um 12 Uhr das Friedensläuten ein anschließendes “Friedenswort mit Orgelklang” ein.

Bereits am Freitag, den 23. Februar 2024, 18 Uhr, lädt die Kirchgemeinde “Frieden und Hoffnung” in die Friedenskirche Löbtau, Wernerstraße, ein zum Friedensgebet. “Wir sind fassungslos angesichts der scheinbar endlosen Spirale des Tötens, Verwundens, Vertreibens und Verurteilens. Ohnmacht macht sich breit, Wut, Enttäuschung, vielleicht auch Bitterkeit, Abstumpfung und Verdrängung!?” so die Initiatoren der Kirchgemeinde Frieden und Hoffnung. Auch in anderen Teilen der Welt tobten seit Jahren oder Jahrzehnten Kriege und Gewalt, verlören Menschen ihre Heimat, sei unsägliches Leid an der Tagesordnung, unter anderem im Nahen Osten. “Mit dem Friedensgebet wollen wir ganz bewusst ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für den Frieden. Wir wollen uns nicht verschließen, nicht gleichgültig sein – sondern unsere Möglichkeiten nutzen. Als Kirche, als Christen können und dürfen wir Gott unseren Herrn anrufen und ihn im Gebet um Frieden bitten und alles vor ihn bringen: Unsere Sorgen, Ängste und Nöte, unsere Klagen, unsere Bitten und Fragen – aber auch das, worüber wird dankbar sind. Und wir dürfen auch in unserer Sprachlosigkeit oder gerade in der Stille des Gebets darauf vertrauen, dass Gott uns hört und unser Schweigen füllt,” heißt es in der Ankündigung.

Eine Reihe Kirchen bieten seit dem Überfall auf die Ukraine und den kriegerischen Handlungen dort regelmäßige Friedensgebete an, darunter das Gemeindezentrum Niedersedlitz (wöchentlich immer Donnerstags 18 Uhr) oder die Apostelkirche Dresden-Trachau (Friedensandacht am ersten Mittwoch im Monat, 19 Uhr). Einige hissten Friedensbanner, darunter das Jugendzentrum JUGENDKIRCHE DRESDEN, oder die Versöhnungskirche Dresden-Striesen. Diese hat aus Anlass des 2. Jahrestags des Angriffs auf die Ukraine das Banner neu gefertigt.

Superintendent befindet sich im ukrainischen Lemberg

Zeitgleich befindet sich Superintendent Christian Behr im ukrainischen Lviv (Lemberg). Er ist u.a. zu Gast im Ökumenischen Institut, bei einer Obdachloseninitiative und in einem Kinderheim. Er besuchte auch einen Gedenkgottesdienst für gefallene Soldaten sowie einen Friedhof mit tausenden Soldatengräbern. “Wir versuchen hier ein Volk im Kriegszustand zu verstehen,” so Behr. Die Menschen seien dankbar für die Solidarität der deutschen Gäste.

Straßenbild im ukrainischen Lemberg (Bild: Chr. Behr)