Hände reichen, Brücken bauen, Gedenken an den Krieg, Bitten um den Frieden
3. Februar 2023
Für das Gedenken am 78. Jahrestag der Zerstörung großer Teile der Dresdner Innenstadt am 13. Februar 1945 haben die Mitglieder der AG 13. Februar und zahlreiche Initiativen in Dresden ein vielfältiges Erinnern vorbereitet. Ein wichtiges Zeichen gegen Krieg und Zerstörung ist die Menschenkette, die – nach zwei Jahren Pandemie – mit mehreren tausend Menschen wieder die gesamte Dresdner Innenstadt umschließen soll.
Beim diesjährigen ökumenischen Friedensgottesdienst um 20:30 Uhr in der Kathedrale predigt Pfarrer Holger Treutmann. Eine gute Tradition ist zudem das Friedensgebet in der Weinbergskirche Trachenberge, Albert-Hensel-Straße.
Bereits am Sonntag, 12. Februar, 10:30 Uhr, widmet sich der Gottesdienst in Leubnitz-Neuostra ganz dem Gebet für den Frieden. „Auch, wenn die Realität dagegen zu sprechen scheint, wir hoffen auf Jesus als Friedensbringer“, so Pfarrer Wolf-Jürgen Grabner. Im Anschluss gehen die Gottesdienstbesucher zum Gedenkstein auf den Leubnitzer Friedhof, wo an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert wird.
Gottesdienste am 13. Februar in Dresden
Der alljährliche Gedenkweg der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e. V. startet am 13. Februar um 18:15 Uhr vor der Gedenkstele an die Zerstörung der alten Synagoge und an die Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus, geschaffen von Friedemann Döhner (*1938) am Hasenberg gegenüber der neuen Synagoge. Der Weg führt über mehrere Stationen an ausgewählte Orte, die in Dresden an die Schuld und das Leid der Deutschen im Zweiten Weltkrieg sowie an die Zerstörungen in der Nachkriegszeit erinnern. Zugleich wird aber auf diesem Weg auch der Hoffnung vermittelnde Wiederaufbau in der Stadt, die Sehnsucht nach Frieden, die friedliche Revolution von 1989 sowie der Wunsch und der anstrengende Weg der Menschen zur Versöhnung thematisiert. Der Gedenkweg führt mit Textlesungen dann an die Orte, wie die Skulptur des Großen Trauernden Mannes von Wie-land Förster (* 1930), das Trümmerstück aus der Kuppel der Frauenkirche auf deren Nordseite, wo Oberbürgermeister Hilbert mitwirken wird, dann an der Südostseite des Altmarktes nahe der Gedenk- und Mahnmals für die Opfer der Luftangriffe auf Dresden vom 13. und 14. Februar 1945, gestaltet von Einhart Grotegut (1953), zur Kreuzkirche zum Denk- und Mahnmal „Schwerter zu Pflugscharen – Steine des Anstoßes für eine Bewegung, die das Land veränderte“ geschaffen von Lothar Beck (1953) mit einer Inschrift von Ole Göttsche, zum Denk-Raum für die Sophienkirche und abschließend zur Frauenkirche.
Der Journalist Andreas Roth (MDR) spricht am 13. 2. um 19:30 Uhr in der Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23, über die verschiedenen Formen der Erinnerung an den 13. Februar mit dem Theologen und Experten für Gedenkkultur Justus Vesting (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt), dem Pfarrer der Martin-Luther-Kirche Dresden Eckehard Möller sowie Zeitzeugen.