Landeskirchliches Archiv eingeweiht
8. Juni 2022
Das neue Landeskirchenarchiv an der Stuttgarter Straße ist nach zwei Jahren Bauzeit eingeweiht worden. Für alle sächsischen Kirchgemeinden gibt es damit erstmals die Möglichkeit, ihr Archivgut als Depositum abzugeben. Neben der Gewährleistung der öffentlichen Zugänglichkeit hatten viele Kirchgemeinden in der Vergangenheit die Schwierigkeit, eine fachgerechte Unterbringung des Archivgutes vor Ort sicherzustellen.
„Archive bieten einen Blick in das Leben früherer Generationen.“, sagt Antonia Ellke, die im Landeskirchenamt als Referentin für das Archivwesen zuständig ist. „Mit dem Landeskirchlichen Archiv bewahren wir nicht nur Kirchengeschichte, sondern machen auch einen wichtigen Teil sächsischer Geschichte für die Allgemeinheit zugänglich.“ In Kirchenbüchern und Kirchgemeindearchiven fänden sich ganze Orts- und Familiengeschichten wieder, die nirgends sonst erhalten seien, ergänzt sie. „Wir freuen uns nunmehr die Möglichkeit zu haben, diese historisch bedeutsamen Zeitzeugnisse in klimatisch adäquaten Räumlichkeiten für die Nachwelt zu bewahren“. Interessierten Besucherinnen und Besuchern werde in den neuen Räumen ein großzügiger Öffentlichkeits-bereich mit optimalen Nutzungsbedingungen für das Einsehen und die Auswertung des Archivgutes geboten, betont Ellke.
Erweiterung des Neubaus im laufenden Baubetrieb
Auf der Grundlage eines Beschlusses der Landessynode vom 13. November 2016 wurde das Landeskirchliche Archiv ab März 2018 zunächst nur für die Unterbringung von zehn laufenden Kilometern Archivgut geplant. Der Entwurf des Gebäudes stammt von dem Architekturbüro O+M Architekten aus Dresden. Die Architekten hatten den vorausgegangenen Wettbewerb gewonnen und konnten ihren Entwurf auch Dank der engagierten Arbeit der vorrangig regionalen mittelständischen Baufirmen im geplanten Budget in hoher Qualität umsetzen.
Nach dem Baubeginn und der Grundsteinlegung am 4. Juli 2019 beschloss die Landessynode im November 2019 nach intensiver Beratung die Erweiterung des Archivs für weitere dreizehn Kilometer Archivgut und auch historische Bibliotheken im Rahmen des aktuellen Bauvorhabens. Hintergrund dafür war, dass bereits zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen werden konnte, dass eine große Zahl an Kirchgemeinden ihre Archivbestände in das zentrale Archiv abgeben wollte. Der Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt erfolgte im Frühjahr 2020.
Neustrukturierung der Aufgaben des Landeskirchlichen Archivs
Das neue Landeskirchliche Archiv bietet die Kapazität für insgesamt 23 laufende Kilometer Archivgut. Neben den Archivbeständen des bisherigen Landeskirchenarchivs im Landeskirchenamt werden sukzessive weitere Archivbestände von Kirchgemeinden und Kirchenbezirken in die neuen Magazinräume überführt.
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