Nachrichten

“Maria im Wasser” statt “Maria am Wasser” – Erinnerungen ans sogenannte Jahrhunderthochwasser vor 20 Jahren


4. August 2022

Heftiger Regen ab 12. August 2002 führte dazu, dass kurze Zeit später Ausnahmezustand in weiten Teilen Sachsens herrschte: Flüsse wie Mulde, Weißeritz oder Elbe traten über die Ufer. Dir Folgen waren verheerend – auch in Dresden, auch für einige Kirchgemeinden.

So hat die mehr als 600 Jahre alte Schifferkirche “Maria am Wasser” in ihrer Geschichte sicher einige Hochwasser gesehen. Doch Inventar, Gemeindehaus und Jugendzentrum an der Kirchgasse litten unter den Wassermassen – 1,35 Meter hoch stand es mehrere Tage in der Kirche. Dazu die existentiellen Sorgen der Hosterwitzer Bewohner. “Nach Ablaufen das Wassers wurde an der Kirche eine Kontaktstation ins Leben gerufen, die die Hilfe und die Helfer koordinierte”, erzählt Dr. Arnold Hertzsch aus dem Kirchenvorstand. “Dann kam das Positive: Helfer aus allen Teilen der Bundesrepublik reisten an. Es war gleichermaßen ein Aufbruch und ein gemeinsames Tun. Ost und West vereint, das brachte viele wertvolle Berührungspunkte und Verständigung.” Und auf der Website der Kirchgemeinde heißt es: “Wir waren tief beeindruckt, welche spontane Welle der Solidarität uns Mut und Kraft für den Wiederaufbau geschenkt hat.”

Nur elf Jahre später stand erneut das Wasser in der Kirche. Die Heizung war inzwischen hochwassersicher umgebaut worden. Das Gestühl konnte ausgelagert werden. “Auch wenn die Schäden überschaubar waren”, so Dr. Hertzsch, “war die Belastung für das Pfarramt und für die Menschen insgesamt sehr hoch.”

Beide Hochwasser waren prägende Erfahrungen für die Kirchgemeinde und den gesamten Stadtteil. Der Bauausschuss arbeitet deshalb aktuell an einem Hochwassermanagementplan, welcher den Sach- und Personenschutz der Liegenschaften im Überflutungsbereich zum Inhalt hat. Darin sollen u.a. notwendige Maßnahmen in Abhängigkeit der Pegelvorhersagen bzw. der aktuellen Pegelstände beschrieben und Kontaktadressen benannt werden.

Inselfest-Gottesdienst in Dresden-Laubegast am 21. August 2022

In Dresden-Laubegast, ein ebenfalls stark betroffener Stadtteil an der Elbe, wird seit dem Hochwasser jährlich ein Inselfest-Gottesdienst gefeiert. In diesem Jahr findet er am Sonntag, den 21. August, um 10:00 Uhr am Laubegaster Ufer Nr. 17 statt.

Hochwasser 2013. Im Hintergrund die Schifferkirche “Maria am Wasser”. (Bild: Körlin)