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Oberlandeskirchenrat i. R. Dr. Peter Meis verstorben


26. September 2023

Der ehemalige Dezernent im Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens, Oberlandeskirchenrat i. R. Dr. Peter Meis, ist am 24. September 2023 im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit in Dresden verstorben. Die Trauerfeier wird am 5. Oktober 2023 um 11:00 Uhr in der Loschwitzer Kirche stattfinden.

Der frühere Oberlandeskirchenrat war bis zu seinem Ruhestand Ende 2018 über sieben Jahre als Dezernent für theologische Grundsatzfragen zuständig. Sein Arbeitsbereich umfasste u. a. das Feld der Ökumene. Damit war er zuständig für konfessionskundliche Fragen und Weltmission, für das Leipziger Missionswerk, aber auch für Gottesdienst, Liturgie, Amtshandlungen und die Kirchenmusik.

In diesem Rahmen engagierte sich Dr. Peter Meis für die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften innerhalb der Kirche, für sozial- und friedenspolitische Positionen der Kirche sowie für Projekte der Toleranz gegenüber Migrantinnen und Migranten und anderen Religionen. Dr. Peter Meis vertrat die Landeskirche in Ausschüssen der EKD, der VELKD und als Delegierter in internationalen Gremien. Als Gebietsdezernent war er Ansprechpartner für die Kirchenbezirke im Bereich des Regionalkirchenamtes Dresden.

Landesbischof Tobias Bilz würdigte Dr. Peter Meis als theologischen Lehrer und geschätzten Seelsorger. „Für mich ist er einer der tiefgründigsten Theologen, die ich kennenlernen durfte“, so Tobias Bilz. Für die sächsische Landeskirche sei er eine prägende Persönlichkeit gewesen. Mit seiner theologischen Brillanz habe er immer für eine menschennahe Verkündigung geworben. „Wenn man Theologie nicht in der menschlichen Existenz platziert, taugt sie nichts“, habe einer seiner Grundsätze gelautet. Insbesondere in ethischen Fragen habe Peter Meis mit seiner klaren Positionierung für eine Theologie des Respektes geworben. Tobias Bilz fügt hinzu: „Persönlich habe ich seinen Mut zu offenen und ehrlichen Worten, seinen feinen Humor und sein verbindendes Wesen bewundert. Peter Meis war jedes Denken in Hierarchien fremd, in seiner uneitlen und aufrichtigen Art war er erfrischend anders.“

Bevor er seinen Dienst im September 2011 im Landeskirchenamt begann, war Dr. Peter Meis seit April 2006 Superintendent des Kirchenbezirks Dresden Mitte und Inhaber der 1. Pfarrstelle an der Kreuzkirche.

Peter Meis wurde am 30. April 1953 in Leipzig geboren und studierte von 1971 bis 1976 Evangelische Theologie an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig. Nach seinem zweijährigen Vorbereitungsdienst für das Pfarramt und dem Zweiten Theologischen Examen wurde Meis 1978 in Oberseifersdorf im früheren Kirchenbezirk Zittau ordiniert und war dort drei Jahre im Pfarramt.

1981 bis 1988 wechselte er nach Dresden und wurde Jugendpfarrer für die damals drei Dresdner Kirchenbezirke, bevor er 1988 als Dozent nach Moritzburg kam. Er lehrte am dortigen Diakonenhaus vier Jahre in den Fächern Neues Testament und Systematik. Seit September 1992 war Dr. Peter Meis Professor und Rektor an der Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie am Evangelisch-Lutherischen Diakonenhaus in Moritzburg. 1994 wurde seine Promotionsarbeit zur Anthropologie Dietrich Bonhoeffers in Leipzig veröffentlicht.

Dr. Peter Meis (Bild: evlks)