Politische Nachtgebete am Weißen Hirsch
27. Februar 2020
Eine Initiativgruppe der Kirchgemeinde Bad Weißer Hirsch hat eine Reihe Politischer Nachtgebete ins Leben gerufen. Das nächste findet am morgigen Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr, in der Kirche Bad Weißer Hirsch auf der Stangestraße statt. Es steht unter dem Motto „Klimanotstand – sind wir noch zu retten? – Ein kritischer Blick auf 25 Jahre Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen“. Zu Gast ist Rosemarie Benndorf, die für das Bundesumweltamt bis 2011 an den UN-Verhandlungen teilgenommen hat.
Auslöser für die politischen Nachtgebete ist die Wahrnehmung einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung während zugleich dringende Transformationsprozesse anstehen. Mitinitiator Klaus Gaber sagt: „Die Furcht vor einer Polarisierung – auch in der Kirchgemeinde – darf uns nicht dazu verleiten, bestimmte Themen außen vor zu lassen.“ Der ehemalige Landtagsabgeordnete und Dresdner Umweltbürgermeister schöpft selbst aus dem Erfahrungsschatz kirchlicher Umweltgruppen in den siebziger und achtziger Jahren sowie der Ökumenischen Versammlung 1989 in Dresden. „Damals gelang es, die Angst zu überwinden“, so Gaber.
Die Politischen Nachtgebete als Format entstanden vor mehr als 50 Jahren, um wichtigen politischen Themen einen liturgischen Rahmen zu geben und sie theologisch und spirituell einzubinden. Dahinter steht die Überzeugung der Theologin Dorothee Sölle, „dass theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenzen immer einer Heuchelei gleichkomme und jeder theologische Satz auch ein politischer sein müsse.“
Folgende Nachtgebete sind bislang geplant:
- Februar 19.30 Uhr
Klimanotstand – sind wir noch zu retten?
Ein kritischer Blick auf 25 Jahre Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen
von Rosemarie Benndorf
- März 19.30 Uhr
Klimawandel – Zeit zum Handeln
Was tut die Landeshauptstadt Dresden
mit Eva Jähnigen, Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft
- April 19.30 Uhr
Wieviel Vielfalt (v)erträgt die Kirche?
mit Oberlandeskirchenrat i.R. Dr. Peter Meis