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Ukraine-Hilfe am Hauptbahnhof – Diakonie Dresden zieht Bilanz


26. Juli 2022

Vier Monate lang waren die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Diakonie Dresden am Dresdner Hauptbahnhof erste Ansprechpartner*innen für die ankommenden Menschen aus der Ukraine. Das Angebot der Ökumenischen Bahnhofsmission, in Trägerschaft der Diakonie Dresden, wurde entsprechend erweitert bzw. ergänzt. Verlängerte Öffnungszeiten, ein zusätzlicher Ruheraum und die Aufstockung des haupt- und ehrenamtlichen Personals waren nötig, um dem wachsenden Bedarf am Hauptbahnhof gerecht zu werden.  

Ab dem 1. März 2022 wurde die Ökumenische Bahnhofsmission in Trägerschaft der Diakonie Dresden Anlaufstelle für viele Menschen aus der Ukraine. Die Bedarfe an Informationen, Erstverpflegung und Ruhemöglichkeiten sind schnell gestiegen, so dass die Diakonie Dresden das Angebot am Hauptbahnhof entsprechend angepasst hat.

Neben  der Vermittlung von Unterkunft und Weiterreise ging es anfangs vor allem um die Erstversorgung der ankommenden Menschen. Insgesamt mehr als 22.700 Lunchpakete wurden im Rahmen der Ukraine-Hilfe am Hauptbahnhof verteilt, die unter anderem mit der Unterstützung der Heilsarmee, eigenen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen abgepackt werden konnten.

Neben den Räumlichkeiten der Bahnhofsmission war die Diakonie Dresden auch an einem Infostand in der zentralen Bahnhofshalle, im Ruheraum der Deutschen Bahn und in einem zusätzlichen Ruheraum im Gebäude der SachsenEnergie AG gegenüber des Hauptbahnhofes präsent. Ausgestattet war dieser unter anderem mit Liegen, einer Spielecke, Wickeltisch und einem Buffet mit Snacks und Getränken. Bis Ende April gab es dort täglich Übernachtungsgäste. 

„Besonders hoch war der Zustrom am 13. März. An diesem Tag haben wir fast 1.100 Erstkontakte dokumentiert“, so der Leiter der Ökumenischen Bahnhofsmission Patrick Büttner. Die Diakonie Dresden dokumentierte vom 11. März 2022  bis 31. Mai 2022 knapp 23.500 Aufenthalte in den Räumen, etwa ein Viertel davon waren Kinder. Diese wurden von insgesamt ca. 270 ehren- und täglich bis zu 6 hauptamtlichen Helfenden betreut.

Besonders wichtig für die Arbeit am Hauptbahnhof waren Dolmetscher*innen zur Verständigung. Hier konnte die Diakonie Dresden neben einer Hauptamtlichen auf insgesamt 70 ehrenamtliche Helfenden zählen, darunter Studierende aus der Ukraine und Russland.  

„Ohne die vielen Ehrenamtlichen und die große Unterstützung durch das Netzwerk am Hauptbahnhof wäre die Ukraine-Hilfe dort in diesem Umfang gar nicht möglich gewesen. Über 10 Wochen hinweg haben sie sich gemeinsam mit den Hauptamtlichen der Diakonie Dresden rund um die Uhr um die ankommenden Menschen aus der Ukraine gekümmert. Für dieses Engagement kann man sich gar nicht oft genug bedanken“, sagt Patrick Büttner.

Neben der Deutschen Bahn und der Bundespolizei gehörten auch die Landeshauptstadt Dresden, die SachsenEnergie AG und die Dresdner Verkehrsbetriebe zu den Partnern am Hauptbahnhof.  

Ende Juni hat die Diakonie Dresden, dem Bedarf entsprechend, am Hauptbahnhof wieder auf „Normalbetrieb“ umgestellt. „Nun geht es darum die Menschen aus der Ukraine bei ihrem alltäglichen Leben hier in Dresden zu begleiten“, so der Geschäftsführer der Diakonie Dresden Pfarrer Thomas Slesazeck. „Das geschieht unter anderem in unseren Beratungsstellen aber auch durch die Initiative Ukrainisches Koordinationszentrum Dresden, die wir über unsere Stiftung Diakonie Leben mit organisatorischer und logistischer Infrastruktur unterstützen.“      

Die Diakonisches Werk – Stadtmission Dresden gGmbH ist ein gemeinnütziger Träger vielfältiger, diakonischer Aufgaben in Dresden und Umgebung. Sie ist in den Bereichen Altenhilfe, Kindertagesbetreuung, Jugendhilfe, Erziehungshilfe, Sozialarbeit, Behindertenhilfe und Psychiatrie in mehr als 80 Einrichtungen tätig und handelt nach christlichen Werten.

Bild: Diakonie Dresden/Christiane Jakob