Kirchliche Statements zum Krieg im Nahen Osten
23. Oktober 2023
Mit großer Bestürzung und dem eindringlichen Ruf nach einem Ende der Gewalt der Hamas in Israel und im Nahen Osten ruft die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens zur Fürbitte für die von Terror betroffenen Menschen in Israel sowie für Jüdinnen und Juden in der ganzen Welt auf. Christinnen und Christen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens stehen eng an der Seite ihrer jüdischen Glaubensgeschwister – auch in den kommenden Wochen, die geprägt sein werden von der Auseinandersetzung Israels mit der Hamas.
Als Kirchenleitung verurteilen wir die Angriffe auf die Integrität des Staates Israel und danken der Bundesregierung für die klaren Worte, Israel habe „das Recht, sich gegen diese barbarischen Angriffe zu verteidigen, seine Staatsbürger zu schützen und die Angreifer zu verfolgen.“ (Bundeskanzler Olaf Scholz, 15.10.2023)
Wir wenden uns gegen jede Form von Antisemitismus und nehmen mit Erschrecken wahr, wie sich auf deutschen Straßen berechtigtes Verständnis für die Situation des palästinensischen Volkes mit Hass gegen unsere jüdischen Mitbürger und gegen Israel verknüpft. Dem gilt es entschieden zu widerstehen.
Im Gebet denken wir an die entführten Geiseln und deren Familien und bangen um ihr Wohlergehen.
Unsere Fürbitte gilt auch den Opfern des Krieges im Gaza-Streifen – Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Wir bitten und hoffen, dass die humanitäre Versorgung im Gaza-Streifen auch während des Krieges gewährleistet wird.
Der Frieden im Nahen Osten scheint in unerreichbare Ferne gerückt zu sein.
Seit Januar aber begleitet uns die Jahreslosung aus dem ersten Mosebuch. Es ist Hagar, die Mutter Ismaels, die eine Anrede für den Gott findet, der ihre Not wendet und Hoffnung gibt: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (1. Mose 16)
Wir vertrauen darauf, dass Gott das Leid und die Gewalt im Heiligen Land sieht und die Not wendet. Denn: Der Gott, der uns sieht, ist der Gott des Friedens.
Die Kirchenleitung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
23. Oktober 2023
Auch die Frauenkirche Dresden hat sich heute mit einem Statement an die Öffentlichkeit gewendet:
Der Katholikenrat und der Bischof von Dresden Meißen schreiben an die Menschen jüdischen Glaubens in Sachsen und Ostthüringen:
In diesen so schweren Tagen ist es uns ein besonderes Anliegen, Ihnen, den Menschen jüdischen Glaubens hier in Sachsen und Ostthüringen, unsere Solidarität zu versichern.
Mit größter Sorge beobachten wir bereits seit längerem, dass der Antisemitismus in Deutschland und somit auch in unserer Region wieder zunimmt. Jüdisches Leben ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft – ohne Wenn und Aber. Antisemitische Ressentiments und Handlungen aller Art lehnen wir ab und widersprechen ihnen entschieden.
Als Jüdinnen und Juden sind Sie unsere älteren Geschwister im Glauben. Wie Sie – und mit Ihnen – bitten und beten wir um Frieden.
In tiefer Verbundenheit grüßen Sie
die katholischen Christinnen und Christen in Sachsen und Ostthüringen vertreten durch den Katholikenrat und den Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers.